Buchrezession: Fifty-Fifty

Fifty-Fifty

  • Autor: Steve Cavanagh
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Auflage: Deutsche Erstausgabe Edition (30. November 2022)
  • ISBN-10: 3442492149
  • ISBN-13: 978-3442492145
  • Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
  • Kategorie: Roman
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Fifty-Fifty

Alles beginnt mit dem Mord an dem Bürgermeister New Yorks, der dann tot in seinem Haus aufgefunden wird. Dieser Bürgermeister hat zwei Töchter, die sich dann gegenseitig beschuldigen, ihren Vater ermordet zu haben. Beide Schwestern wählten unabhängig voneinander den Notruf, nur eine Minute liegt zwischen den beiden Telefonaten. Ich als Mutter dreier Kinder, fand die Geschichte unter anderem deswegen besonders spannend. Eine der beiden Töchter, Sofia, wird dann von dem Anwalt Eddie Flynn verteidigt. In seiner früheren Karriere hat sich Eddie Flynn als Trickbetrüger versucht, was dem Roman eine besondere Komik verleiht. Er wirkt durch und durch sympathisch und weiß es, sein Wissen gekonnt einzusetzen. Eddie Flynn hat in der Vergangenheit bereits vier Fälle abgeschlossen und stellt sich nun seinem fünften.

Ich habe noch nicht alle seine Fälle gelesen, werde es in Zukunft aber definitiv tun, denn die Bücher mit ihm als Hauptrolle haben Suchtpotential. Man muss seine vergangenen Fälle nicht kennen, um dieses Buch zu lesen. Die Haupthandlung ist neu und beginnt komplett von vorne. Er übernimmt dann auch die Hauptrolle, beziehungsweise steht im Mittelpunkt des Geschehens. Auch Kate wird von einer Anwältin vertreten, man erfährt also von beiden Parteien einiges und bekommt einen guten Überblick. Ich als Leserin wusste von Anfang an, dass eine der beiden eine kaltblütige Mörderin und die andere unschuldig ist. Der Name des Buchs rührt daher, dass die Chancen des Anwalts, auf die richtige Mandantin gesetzt zu haben fifty fifty stehen. Doch welche Rollen, die beiden besitzen, bleibt bis zum Schluss unklar. Der Nervenkitzel war diesbezüglich also immer gegeben und ich wusste nie, welcher der beiden ich trauen konnte.

Besonders als Mutter ist es, die Auseinandersetzungen beziehungsweise Konflikte zwischen den beiden Mädchen zu verfolgen. Der Autor bedient sich einer bildlichen und ausdrucksvollen Sprache, wodurch die zwischenmenschlichen Probleme noch greifbarer werden. Auch von den Charakteren bekommt man einen guten Eindruck. Allerdings werden nicht alle bis ins letzte Detail beschrieben. Eddie versteht es, Menschen zu beschreiben und man bekommt einen guten Eindruck der Akteure, aus seiner Sicht. Wenn die Täterin erzählt, ist der Text immer in der dritten Person geschrieben, sodass man keine Rückschlüsse ziehen kann. Man könnte meinen, dass der Autor seine Leser gekonnt in die Irre führen will. Die zweite Hälfte des Buchs stellt die Verhandlung dar. Dabei geht der Autor auch auf Details ein und erläutert unter anderem, wie verlässlich und sicher Schriftanalysen, Zahnabgleiche und Haaranalyse sind.

Außerdem erhält man einen guten Eindruck vom US Amerikanischen Rechtssystem. Während des Lesens konnte ich beobachten, wie ich immer wieder Theorien entwickelte und diese wieder für nutzlos empfand, weil der Autor immer wieder neue Plot Twists einbaute. Ich wollte es bis zum Schluss nicht wahrhaben, dass eine der Schwestern ihren Vater getötet haben könnte, weil das als Mutter undenkbar ist. Bis zum Ende weiß man nicht, welche der beiden Schwestern den Mord begangen haben könnte und welcher der beiden man glauben und trauen kann. Mir ist es während dem Lesen überhaupt nicht schwergefallen bei der Sache zu bleiben, im Gegenteil, ich hatte Schwierigkeiten dieses Buch aus der Hand zu legen.

Melanie Neuhauser

Hallo! Ich bin Melanie, bekennende Leseratte und schreibe für Euch diese Bücher Rezension. Kontakt per Twitter: https://twitter.com/Buchkiller