Eine kurze Geschichte der Menschheit

Eine kurze Geschichte der Menschheit

  • Autor: Yuval Noah Harari
  • Verlag: Pantheon Verlag
  • Auflage: 35 (20. Februar 2015)
  • ISBN-10: 3570552691
  • ISBN-13: 978-3570552698
  • Taschenbuch: 528 Seiten
  • Kategorie: Vor- & Frühgeschichte
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Eine kurze Geschichte der Menschheit

Yuval Noah Hararis Lektüre handelt von der Genese der Menschen. 1976 in Israel geboren besitzt er einen Lehrstuhl für Historik an der Hebrew University in Jerusalem. Eine kurze Geschichte der Menschheit ist in 40 Sprachen erhätlich und mutiert damit zum Weltbestseller.

Strukturiert und faktenreich skizziert der Autor den Entstehungspfad des Menschen. Hierbei arbeitet er sich von einem Entwicklungsstatus zum nächsten vor. Sinnstiftend untergliedert Harari sein Buch in vier Abschnitte, die sich wiederum in zwanzwig Sub-Kapitel auffächern.

Erwähnenswert ist der Aufschnitt in drei revolutionäre Epochen: Die kognitive, landwirtschaftliche und wissenschaftliche. Bedauerlicherweise verzichtete Harari darauf, diese inhaltlich zu vertiefen. Insgesamt geht das Buch sehr in die Breite. Wie jede wissenschaftlich fundierte Lektüre verfügt sie über ein Quellenverzeichnis und einen Anmerkungsapparat.
Hararis Schreibstil findet für diesen Literaturtyp eine adäquate Formulierungstechnik. So geistreich die Inhalte auch sein mögen, niemals empfindet sie der Leser/die Leserin als überfrachtet und verkopft. Eine beträchtliche Auswahl an Abbildungen archäologischer Ausgrabungen wird statistisch unterfüttert. Sie fungieren als reflektorische Basis für Hararis Argumente.

Hier wird das ziselierte Ineinander von offenen Flanken und der perfektionierten Naturauslese Mensch überspitzt und parodesk ausgeleuchtet.
Zahlreiche Fragen wirft das Buch auf. Wie kam es, dass Homo Sapiens sich erfolgreich der Herausforderung stellte, fünf weitere menschliche Artgenossen zu eliminieren? Warum wurden unsere Vorfahren, besser bekannt als Jäger und Sammler, säßhaft? Woher bezogen sie die Fähigkeit kulturelle Genialitäten, wie z.B. den Ackerbau und urbane Megaprojekte (Verstädterung), in die Welt zu bringen? Warum ist der Mensch in der Lage epochale Wendungen in Gang zu setzen? Was fasziniert uns an der Kaufkraft, an Büchern, Rechtsnormen und warum sind wir obrigkeitshörig, unterwerfen uns Strukturen und suchen Ablenkung? Und hatten wir es dadurch mit uns selbst gut gemeint oder ist uns mit all dem letztlich falsch geholfen?
Dank dieser und weiterer Fragen schenkt uns der Autor ein re-identifizierendes Dialogprodukt – Wir verstehen was wir sind.

Eine kurze Geschichte der Menschheit ist eine kulturkritische Einmischungsoffensive per se. Wir erfahren darin, dass der menschliche Verantwortungsauftrag immer wieder umdefiniert werden und die Verantwortungsmission stets neu flankieren muss. Harari animiert uns dazu, den steinigen Weg von der Seins-Identität zur Werdens-Person mental abzulaufen. Stetig größer zu werden ist die Essenz unseres puren Menschseins.
Mit seiner persönlichen Meinungskundgabe geizt der Autor nicht, was punktuell zu Irritationen führt. So ist es in wissenschaftlichen Arbeiten zwar üblich eigene Argumente zu formulieren, doch müssen diese eng am jeweiligen Faktum andocken. Der Autor lässt diesbezüglich mancherorts die für Wissenschaftler übliche Einhaltung dieses Gebots vermissen.

Sachbuch-Beststeller Harari bringt uns mit seinem 2015 erschienen Werk das kontinuierliche lernen und wachsen des Menschen sehr nahe.

Melanie Neuhauser

Hallo! Ich bin Melanie, bekennende Leseratte und schreibe für Euch diese Bücher Rezension. Kontakt per Twitter: https://twitter.com/Buchkiller