Buchkritik Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg
  • Autor: Jonas Jonasson
  • Verlag: carl’s books
  • 8. Auflage (29. August 2011)
  • ISBN-10: 3570585018
  • ISBN-13: 978-3570585016
  • Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann
  • Kategorie: Roman

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Erfolgsroman von Jonas Jonasson, welcher zugleich auch das Debüt des schwedischen Autors darstellt, erschien erstmals 2009. In Schweden wurde die Geschichte des Hundertjährigen, der aus seinem Altersheim entflieht, nach recht kurzer Zeit zu einem nationalen Erfolg. Das Buch wurde im Folgejahr zum meistverkauften Buch in Schweden. Auch auf internationaler Ebene ist der Roman nun angekommen und erhielt häufig gute Kritiken. In Deutschland stand es sogar ganz oben auf der Liste der Bestseller.

Allan Karlsson ist der Name des Protagonisten in Jonassons Debütroman. Allan wohnt in einem Altersheim und wird demnächst 100 Jahre alt. Für die meisten und so auch für das Altersheim, in dem der Protagonist seit kurzer Zeit wohnt, ist dies eigentlich ein Grund zum Feiern, aber nicht für Allan selbst. Der geplanten Ehrenfeier geht Allan kurzerhand aus dem Weg, in dem er aus dem Fenster steigt und einfach verschwindet.

Am Busbahnhof soll der junggebliebene Greis auf einen Koffer eines anderen Fahrgastes aufpassen. Allan glaubt, dass sich darin Kleidung befinde, die er gut gebrauchen kann und steigt unverzüglich in den nächsten Bus. In dem Koffer befinden sich allerdings einige Millionen Kronen, die aus Drogengeschäften stammen. Von nun beginnt für den alten Protagonisten eine urkomische Abenteuerreise durch fast ganz Schweden. Die Mafia auf den Versen, die Polizei und Presse auf der Suche nach ihm, behält der Romanheld immer einen kühlen Kopf und weiß sich geschickt aus allen brenzligen Situationen zu befreien.

Im Roman selbst wird viel getrunken und Allan ist auch der Meinung, dass man Menschen, die keinen Alkohol trinken, nicht vertrauen sollte. Auch das für Allan zum Motto gewordene Zitat seiner Mutter, dass alles ist, wie es ist und alles kommt, wie es kommt. Es lässt die Leichtfüßigkeit des Protagonisten aufblitzen, wenn er in die verschiedensten Dinge verwickelt wird und dennoch allen Gefahren entfliehen kann.

Das Buch ist eine fantastische Geschichte und eignet sich für alle Leser, die mal wieder richtig lachen möchten. Dennoch handelt es sich dabei um eine spannende Geschichte. Ob Ironie oder sarkastisches Mittel, urkomische Szenen und irrwitzige Vorurteile: All dies sind die Zutaten für Jonassons Erstwerk und machen es zu einem wirklichen Lesevergnügen. Das Buch ist zu empfehlen und überzeugt mit seinen wahnwitzigen Ideen. Der Stil der Sprache im Roman ist recht einfach und so wird der Lesefluss nicht gestört. Das Buch zieht den Leser in seinen Bann und kann problemlos in einem Zug gelesen werden. Der Autor macht auch nicht vor Tragödien der menschlichen Geschichte halt, vielmehr gibt er sie teilweise sogar der Lächerlichkeit preis, was aber auf sehr humorvolle Art geschieht.

Melanie Neuhauser

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